Lindenholz, Originalfassung,auf der Weltkugel monogrammiert und datiert „19 B 48“
Höhe 101 cm. – Preis auf Anfrage
Der Bildhauer Karl Bornschlegel wurde am 6. Juni 1894 in München geboren, verbrachte seine Kindheit in Regensburg, wo er auch den Beruf des Bildhauers erlernte. Er war Schüler von dem bekannten Regensburger Bildhauer Jakob Helmer senior. 1913 besuchte Bornschlegel die Kunstschule in Stuttgart. Nach dem Ersten Weltkrieg, an dem er bis zum Ende teilnahm, ließ er sich in Burglengenfeld nieder, wo er bis zu seinem Tode, im Jahr 1953, als einer der bedeutendsten Bildhauer Ostbayerns wirkte.
1925/27 schuf Bornschlegel die expressionistische Hausnummern für den Posthof an der Friedenstraße in Regensburg.
Die Fassung der Immaculata von 1948 könnte von dem Regensburger Kirchenmaler Böckl stammen, der 1947/48 mit Bornschlegel in der Stadtpfarrkiche St. Vitus in Burglengenfeld zusammengearbeitet hat. Gut vergleichbar mit der kleinen Immakulata sind die Marienfigur in der Pfarrkirche Klardorf und der Engel vom 1933 gefertigten Grabmal Schwarz/Foederl im Burglendenfelder Friedhof (s.u. SCHMIDKUNZ, Abb. 6).
Im Zentrum von Bornschlegels Schaffen auf dem Gebiet der kirchlichen Kunst stehen die Skulpturen in der Pfarrkirche St. Georg in Klardorf, in der Stadtpfarrkirche in Teublitz und in der Affeckinger Kirche. Bornschlegel war ein religiöser Mensch. Prälat Rohrmeier berichtete, daß er während der Arbeiten am Kreuz jeden Tag die Messe besuchte und zur Kommunion ging. Neben dem Kreuz schuf der Künstler für die Affeckinger Kirche auch den Marienaltar, den Bruder Konrad-Altar, eine Herz Jesu-Statue sowie Figuren des heiligen Josef, des heiligen Franziskus und des heiligen Wendelin. Im Kreuzweg der Heilig Kreuz-Kirche hat uns der Künstler ein eindrucksvolles Werk im Stil der dreißiger Jahre hinterlassen. Die Bildreliefs sind im Gegensatz zu herkömmlichen Darstellungen beschränkt auf Jesus oder Jesus und Maria. Die wohl bekannteste Schöpfung Bornschlegels ist die sogenannte Werdenfelser Madonna, welche er für das Exerzitienhaus der Diözese geschaffen hat.
Lit.: Stadt Burglengenfeld (Hg.), Karl Bornschlegel 1894-1952. Ausstellung anlässlich des 100. Geburtstages, Regensburg 1994.
Franz SCHMIDKUNZ, Die Grabmale des Bildhauers Karl Bornschlegel auf dem Burglengenfelder Friedhof, in: Die Oberpfalz, Nr. 3, Mai Juni 2017, S. 147-157 mit 9 Abb.