Stadtlengsfeld, Porzellanfabrik A.G. nach Poche Nr. 313 um 1920, staffiert und vergoldet Kuchenteller Durchmesser 19,7 cm; Tasse Höhe 6 cm
Der Porzellanmaler Rödig-Schunk wurde 1894 in Marktredwitz geboren. Seine Mutter namens Rödig starb bei der Geburt. Sein Vater hieß Schunk und zog seinen Sohn auf. Schunk lernte in Dresden. Der Porzellanmaler wohnte 1923 im Haus des Metzgermeisters und Kunstsammlers Matthias Euringer, Malergasse 7. (Adressbuch 1923, S. 79) Später hatte er auch ein Ladengeschäft in der Obermünsterstraße.
Fürst Albert von Thurn und Taxis zählte zu den Kunden dieses letzten Regensburger Porzellanmalers. Der Fürst schaute gerne dem Porzellanmaler bei seiner Tätigkeit in der Werkstatt zu. Eine historische Photographie zeigt den Maler in seiner Werkstatt.
Schunk malte auch Miniaturen auf Elfenbein. Zu Schunks Kunden zählten Regensburger Ärzte – Dr. Steiniger, Dr. Wetzstein usw. – und der Adel – zum Beispiel Thurn und Taxis, Graf Walderdorff, Schloß Hauzenstein.
Schunk verstarb 1950 in Regensburg. Nach dem Krieg war Schunk kurze Zeit noch erfolgreich, als amerikanische Soldaten sein Porzellan als Souvenirs kauften. Seine Witwe führte das Ladengeschäft noch einige Zeit weiter.
Schunk Porzellane sind meist unsigniert bzw. nicht bezeichnet. Nur über mündliche Überlieferungen können die Porzellane des letzten Regensburg Hausmalers aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst werden.