Dr. phil. Wolfgang Baumann
ANTIQUITÄTEN UND KUNSTHANDLUNG
gegr. 1909
Die Voluten am dreipassigen, gestuften Fußteil sind Zitate der römischen Architektur bzw. der italienischen
Renaissance. Dort wurden sie allerdings gegenteilig als Stützen des Kranzgesimses, als Konsolen/Kragsteine, der
korinthischen Ordnung verwendet. Auch das Akanthuslaub am runden Stab, der zur dreiansichtigen Lyra überleitet,
folgt der spätantiken Form des Kymation, der Blattwelle. Alle Ornamente sind sehr scharf geschnitzt und sollen wertvolle
Bronzeapplikationen vortäuschen. Diese Imitationen in Holz sind in Süddeutschland und Österreich eine sehr
häufig zu findende Lösung bei Möbeln und im Kunsthandwerk allgemein.