Dr. phil. Wolfgang Baumann
ANTIQUITÄTEN UND KUNSTHANDLUNG
gegr. 1909


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 Heiteres Leben im Rückgriff auf das 17. Jahrhundert

Frans Breydel (1679-1750)
Der Tanz des Harlekins
1. Hälfte 18. Jahrhundert

auf Eiche gemalt, rechts unten signiert. rückseitig alte Inventarnummer mit Feder in Schwarz zweimal geschrieben "13."
Bildmaß Höhe 36,7; Breite 46 cm
Preis auf Anfrage

Breydel arbeitete in Deutschland und England. Er war Hofmaler des Landgrafen von Hessen-Kassel. Seine Spezialität waren Maskenfeste in italienisierender Umgebung. Diesen Bildtyp zeigt auch unser Gemälde. In einer Loggia tanzt ein Harlekin begleitet von Kammermusikern vor den Damen und Herren einer höfischen Gesellschaft, die Kostüme des 17. Jahrhunderts tragen. Dabei wird Rotwein von einem exotischen Mohrendiener aus einer Chiantiflasche kunstvoll kredenzt. Breydel versteht es die Qualitäten der Seidenstoffe und ihr Schimmern darzustellen.

Die historisierende Kleidung ist typisch für diese Gesellschafts-Szenen des 18. Jahrhunderts: "Der Eindruck des „Arkadischen“ wird ... durch einen Kunstgriff erreicht: Es handelt sich ... um Gesellschafts-Szenen mit einem Publikum und einem Ambiente der Mitte des 17. Jahrhundert! Dieser bewusst eingesetzte Rückgriff der Künstler auf die Mode, die Lebensform (Tischkultur, Aufführungspraxis der Musik etc.) und die Architektur einer vergangenen Epoche ermöglicht es, die Illusion einer in sorgloser, beschwingter Heiterkeit lebenden Gesellschaft hervorzuheben, die nichts mit der Realität des Alltags in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts verbindet.“ (Joswitha Juffinger in: Ausstellungskatalog Reich mir die Hand, mein Leben. Einladung zu einem barocken Fest. Salzburg 1996, S. 7).

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